“Wir werden überall gebraucht!”

13.03.2015 19:00

Großartige Freisprechungsfeier der Innung Spengler-, Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik in Königsbrunn - “Gesellenbrief ist Eintrittskarte in die Gesellschaft”

Augsburg/Königsbrunn. - Von der Antike bis zur ersten Mars-Mission war alles geboten auf der diesjährigen Freisprechungsfeier der Innung Spengler-, Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik im mit über 250 Gästen vollbesetzten Festsaal des Hotel Zeller in Königsbrunn. 53 Anlagenmechaniker und 15 Klempner nahmen voller Stolz ihre Gesellenbriefe nach einer in der Regel über dreijährigen Ausbildungszeit entgegen, und nahezu allen war die "siegreiche Erleichterung" nach einer schwierigen abschließenden Prüfungsphase anzumerken.

In einer launigen Ansprache spannte Innungs-Obermeister Rolf Rieblinger einen weiten Bogen von den ausgeklügelten Wassersystemen der alten Ägypter und Hethiter bis hin zu einer Reise auf den Roten Planeten: “Wenn Sie in Ihrem Beruf gut sind und sich sogar noch verbessern, werden sie eines garantiert nicht – arbeitslos. Das heißt, Ihnen stehen dann auch die Luken des Raumschiffs auf den Mars offen.” Bei dem Blick ins Weltall meinte er zudem: “Was finden Sie da? Gas, Wasser, Luft, Kälte und Wärme, Strom – der Schöpfer all dessen war nicht nur ein genialer Astrophysiker, sondern auch General-Obermeister unserer Gewerke!” Besondere Heiterkeit erzeugte er mit folgender Bemerkung: “In unseren Berufen ist es wie bei dem alten englischen Lord, der zu seinem Diener sagte: Johann, fahren Sie mich irgendwo hin, wir werden überall gebraucht!”

Hauptredner an diesem Abend war der Vizepräsident der Handwerkskammer für Schwaben, Konrad Rebholz. Er zeigte den Absolventen die vielen Chancen auf, die sich ihnen für die Zukunft böten: "Ihre abgeschlossene Ausbildung ist das Sprungbrett schlechthin in alle Richtungen. Besuchen Sie konsequent Weiterbildungskurse sowie Seminare und steuern Sie auch die Königs-Disziplin im Handwerk an - die Meisterprüfung. Als Meister steht Ihnen später sogar die Möglichkeit eines Studiums - teilweise sogar berufsbegleitend - an der Hochschule offen." Zugleich brach Rebholz eine starke Lanze für die betriebliche Ausbildung: "Darum beneidet uns die ganze Welt! Das ist keine Ausbildung zweiter Klasse!" Zudem seien regional verwurzelte Handwerksbetriebe, die für Ausbildung und Arbeitsplätze sorgen, das starke Rückgrat der Wirtschaft in Schwaben.

Vor dem Erfolg stand der Schweiß

Die Oberstudiendirektorin der Berufsschule I, Erika Mayer, eröffnete ihre Rede mit einem Zitat des Erfinders der Glühbirne, Thomas Edison: "Genie ist zu einem Prozent Inspiration und zu 99 Prozent Transpiration". Die alten Griechen, so fügte sie an, hätten dies so ausgedrückt: "Vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt." Ihr Credo lautete: “Nicht stehenbleiben - Monotonie und Gleichförmigkeit ist Handwerksberufen fremd. Auch als SHK-Fachmann oder Klempner müssen Sie täglich etwas neues hervorbringen, denn Sie sind laufend gefordert, kreativ zu sein, individuelle Leistungen zu erbringen sowie Probleme auf der Baustelle, in der Werkstatt oder direkt beim Kunden zu lösen." Sie ermutigte die Junggesellen auch, sich im Ausland umzusehen: "Handwerker aus Deutschland sind im internationalen Vergleich Spitze. Sie sind begehrt von Lettland über Polen bis nach China und Neuseeland. Auch diese Möglichkeit, einmal einen großen Schritt in die weite Welt zu tun, kann sehr reizvoll sein und der eigenen Persönlichkeit noch einen ganz besonderen Schub geben."

Ehrengast Hermann Weber blickte beispielgebend auf seine eigene Karrierelaufbahn zurück. Er hatte sich von einer Maurerlehre zum Architekten weiterentwickelt, und in seiner politischen Laufbahn war und ist er nicht weniger erfolgreich: der frühere Stadtkämmerer wurde in der laufenden Wahlperiode als Stadtdirektor berufen. Weber machte für den Erfolg das "ganz wichtige Zusammenspiel" zwischen der Familie, der Schule, den Betrieben und der Innung aus und bezeichnete den Gesellenbrief als "Eintrittskarte in die Gesellschaft: Ihr gestaltet das Europa von heute und morgen!"

Ehrenurkunde und Silberne Ehrennadel

Neben den frischgebackenen Gesellinnen und Gesellen wurden von Konrad Rebholz noch zwei weitere Persönlichkeiten ausgezeichnet: Studiendirektor Reinhard Schmid von der Berufsschule I mit einer Ehrenurkunde der Handwerkskammer für Schwaben sowie Gas- und Wasser-Installateurmeister Albert Frank mit der Silbernen Ehrennadel des schwäbischen Handwerks. Beide hatten sich in hervorragender, langjähriger Weise im Gesellenprüfungssauschuss (Schmid) und Meisterprüfungsausschuss (Frank) um die Berufe und Prüflinge der Innung verdient gemacht.

Unter den Ehrengästen an diesem Abend waren seitens der Berufsschule noch anwesend: die Studiendirektoren Robert Karlinger, Reinhard Schmid und Karl Rebel, die Studiendirektoren a.D. Eugen Schilling und Karlheinz Schmid, Fachoberlehrer Jochen Zugehör sowie Birgit Striegl und Angelika Raulf; von der Handwerkskammer waren dies noch Jürgen Zorn und Georg Schneck, auf Seiten der Innung Stanislaus Kaminski, Geschäftsführer des SHK-Bildungszentrums, die Ausbildungs-Meister Christoph Stich, Klaus Braun, Anton Höß und Karl Otto Lehm sowie Anita Nadler und Gisela Wassner aus dem SHK-Sekretariat.

 

 

 

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Gesamtsieger der Sommer- und Winterprüfungen: David Stawowczyk zusammen mit Rolf Rieblinger, Konrad Rebholz und Herrmann Weber.
 
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Erster Platz bei den Klempnern: Rafael Bergmann
 
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von links: Rolf Rieblinger, Herrmann Weber, Sabine Kolman, Konrad Rebholz, Stanislaus Kaminski
 
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von links: Rolf Rieblinger, Konrad Rebholz, Reinhard Schmid

Fotos: SHK
 

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