Drushba! Deutsch-russische Begegnung schafft neue Freunde

29.04.2016 18:00

Russische Delegation vom Uraler College für Technologie und Unternehmertum aus Jekaterinburg besucht Augsburg und Bayern – Gegenvisite schon im Juni

Augsburg/Jekaterinburg. - Die schönste Verbindung, die es unter Menschen gibt, ist eine Freundschaft. Eine dieser wunderbaren internationalen Verknüpfungen entstand im November 2015 in Moskau. Die Stiftung „Deutsch-Russischer-Jugendaustausch“ hatte zu einer „Projektschmiede Deutsch-Russischer-Austausch“ in die russische Hauptstadt eingeladen. Dort trafen sich Schulleiter und Lehrer von Berufsschulen beider Länder für die Berufe Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik sowie Kfz-Mechatroniker. Die Berufsschule 1 Augsburg war mit dem stellvertretenden Schulleiter Robert Karlinger vertreten. Nach vielen Informations- und Sondierungsgesprächen der jeweiligen Vertreter der Schulen beschlossen Robert Karlinger und Nikolai A. Doronin, Schulleiter des Uraler College für Technologie und Unternehmertum in Jekaterinburg, den Kontakt zu vertiefen und sich in gegenseitigen Besuchen auszutauschen. Damit war der Grundstein für einen deutsch-russischen Jugendaustausch zwischen beiden Partnern  gelegt.

Zur Vorbereitung des deutsch-russischen Jugendaustausches im Bereich Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (SHK) besuchten vom 25. vom 29. April 2016 Direktor Nikolai A. Doronin des Uraler College mit seinen beiden Lehrerkollegen Ivan Vlasov und Pavel Khramtsov die Berufsschule 1 in Augsburg. Beide Schulen wollen eine partnerschaftliche Kooperation mit dem Ziel eines Austauschprogramms für deutsche und russische Auszubildende aus dem SHK-Bereich eingehen. Das bedeutet: Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik sollen die Möglichkeit erhalten, die jeweilige Ausbildung, Arbeitsweise und auch die Kultur des anderen Landes kennenzulernen.

Zweck des Besuchs der Delegation war

  • das Kennenlernen der Schulleitungen und der Kollegen aus dem Fachbereich,
  • das Vorstellen des beruflichen Bildungssystems von Deutschland,
  • die Besichtigung der Berufsschule 1, weiterer Berufsschulen und beruflicher Bildungseinrichtungen sowie
  • das Kennenlernen von Land und Leuten.

Duales Bildungssystem und Schnupftabak

Nach der Landung in München und dem Transfer nach Augsburg wartete auf die drei russischen Kollegen ein vielfältiges Programm. Die Schulleiterin der Berufsschule 1, Erika Mayer, lud alle Beteiligten zur Begrüßung und zum Kennenlernen zu einem bayerischen Essen ein. Lydia Schein von der Berufsschule 7 half mit ihren hervorragenden Sprachkenntnissen bei der Kommunikation, wodurch sehr schnell ein reger Austausch zustande kam.

Anderntags wurde den Kollegen aus Russland die Schule mit ihren vielfältigen Fachräumen durch die Schulleitung vorgestellt. Ebenso wurde ihnen von Robert Karlinger das immer wieder höchst beachtete „Duale Bildungssystem“ näher gebracht. Zu Gast war hier auch Peter Möller von der Eberhard Schöck-Stiftung, der gleichfalls beim Übersetzen mithalf. Eine Stadtführung durch Augsburg durfte natürlich nicht fehlen; leider spielte dabei das Wetter nicht so recht mit.

Einen ganzen weiteren Tag verbrachten die drei Kollegen mit Robert Karlinger sowie Johannes  Forstmeier und Kristin Bischoff von der Eberhard-Schöck-Stiftung an der Staatlichen Berufsschule 1 in Traunstein. Schulleiter Wolfgang Kurfer stellte sein Haus und das wunderschöne Chiemgau vor. Von Schülerinnen und Schülern der Nahrungs- und Gastroberufe wurde die Gruppe anlässlich eines Aktionstages unter dem Motto „500 Jahre Reinheitsgebot“ mit bayerischen Köstlichkeiten verwöhnt. Auch die bayerische „Schnupf-Kultur“ wie der richtige Umgang mit Schnupftabak wurde anschaulich erklärt und unter viel Gelächter ausprobiert. Erich Althammer, Fachlehrer für den Bereich Sanitär- und Heizungstechnik, führte durch seinen sehr gut ausgestatteten Praxisbereich und durch die Abteilung der Zimmerer. Auf dem Heimweg blieb noch etwas Zeit für die großartige Landschaft, um das herrliche Bergpanorama und den Chiemsee zu genießen.

Das Ausbildungszentrum in Augsburg beeindruckte sehr

Ein weiterer Höhepunkt für die russischen Kollegen war der Besuch der Innung für Spengler, Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik in Augsburg. Der Geschäftsführer des Bildungszentrums, Stanislaus Kaminski, begrüßte die Delegation. Dank seiner guten russischen Sprachkenntnissen konnten viele Fragen zum Ausbildungszentrum und zur überbetrieblichen Ausbildung durch die Innung beantwortet werden. Bei der Führung durch die Werkstätten konnten alle sehr interessiert zusehen, wie die Auszubildenden  komplette Anlagen - vom Trinkwasser bis zum Abwasser, Sanitär- und Heizungsinstallationen – ausführen. Die Kollegen aus Russland zeigten sich hiervon sehr beeindruckt.

Drushba! Die Freundschaft wird weiter ausgebaut

In vielen Gesprächen, unter anderem bei zwei gemeinsamen Abendessen in der Gaststätte der Brauerei Riegele sowie im Restaurant „Fischerstuben“, wurden das weitere Vorgehen und weitere Aktivitäten für einen künftigen Schüleraustausch geplant. So werden Robert Karlinger, Johannes Forstmeier und Günter Hirschmüller die künftige Partnerschule in Russland vom bereits vom 6. bis 10. Juni 2016 besuchen. Im Jahr 2017 sollen dann erstmals Schüler der Fachgruppe 6 im Rahmen des deutsch-russischen Jugendaustauschs Jekaterinburg besuchen; ebenso soll in diesem Jahr eine Gruppe russischer Schüler nach Augsburg kommen.

Summa summarum: Die drei russischen Kollegen waren von der Gastfreundschaft und den vielfältigen und sehr positiven Eindrücken, die sie in dieser Woche in Augsburg und Südbayern erfahren haben, geradezu begeistert. Die Schulleitung der Berufsschule 1 und die Kollegen der Fachgruppe 6 freuen sich auf die weitere Zusammenarbeit und Aktivitäten mit den russischen Kollegen, wenn es beim nächsten Wiedersehen wieder heißt: Drushba – Freundschaft!

 

Robert Karlinger, Studiendirektor

 

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Besuch in der Berufsschule in Traunstein: (v.l.) Pavel Khramtsov, Johannes Forstmeier, Nikolai Doronin, Erich Althammer, Kristin Bischoff, Ivan Vlasov und Robert Karlinger.
 
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Besuch bei der Innung SHK in Augsburg: (v.l.) Stanislaus Kaminski, Geschäftsführer des Bildungszentrums, Pavel Khramtsov, Ivan Vlasov, Kristin Bischoff, Nikolai Doronin und Robert Karlinger. Hier gab es zum Abschied original Augsburger Zirbelnusskuchen von Lechbäck sowie eine „Botschaft des Friedens“ aus der Friedensstadt Augsburg.
 
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Gruppenbild in der Simulationsbox: (v.l.) Nikolai Doronin, dahinter Ivan Vlasov und Stanislaus Kaminski, Kristin Bischoff und Pavel Khramtsov. Diese Box dient der Darstellung der kompletten Energieversorgung in einem Einfamilienhaus mit allen Komponenten und Prüfungsprotokollen.
 
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Besuch in der Berufsschule 1 in Augsburg: (v.l.) Peter Möller von der Eberhard Schöck Stiftung, Ivan Vlasov, Direktorin Erika Mayer, Studiendirektor Robert Karlinger, Nikolai doronin, Pavel Khramtsov und Lydia Schein.
 
 
Fotos: Privat, SHK Augsburg
 
 

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